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Mein Weg zum Opal Wie alles begann Im zarten Alter von 7 Jahren bekam ich von meinem Onkel einen wunderschönen Opal geschenkt. Ich konnte einfach nicht glauben, dass die Natur solch schöne "Steine" mit den schillernden Farben eines Regebogens hervorbringen kann. Es packte mich sofort eine Faszination, die mich ein Leben lang nicht mehr loslassen sollte. Einige Jahre später sah ich im Fernsehen einen hochinteressanten Bericht über Australien und von Leuten die nach Opalen suchten. Ich holte meinen Opal aus meiner Schatzkiste hervor und freute mich, auch so einen wertvollen Edelstein zu besitzen. Langsam begann es in mir zu keimen und ich wollte unbedingt so schnell wie möglich nach Australien, um selbst nach Opalen zu schürfen. Das Opalfieber hatte mich nun endgültig gepackt. Im Teenageralter von 14 Jahren traf ich einige Entscheidungen, die mich meinem Ziel näher bringen sollten. Zuerst begann ich mein Taschengeld zu sparen, ging für ältere Menschen bei uns in der Umgebung einkaufen, räumte im Winter Schnee und mähte im Sommer Rasen. Jobbte als moderner Cowboy auf der Esterbergalm in Garmisch-Partenkirchen und in den Sommerferien hütete ich Kühe und musste auf 46 Kälber aufpassen. Mein damaliger Verdienst betrug stolze 400 Mark. Die Familie und Freunde wussten nun, dass ich mein hart verdientes Geld für das Schürfen von Opalen in Australien verwenden will, jedoch wollten sie es nicht so recht glauben was ich mir da in den Kopf gesetzt hatte. So ging es in etwa bis zu meinem 16. Geburtstag. Ich kam aus der Schule und begann mit meiner ersten Lehre als Koch. Ich dachte, es kann nicht schaden einen Beruf zu haben, doch kurz vor dem Abschluss brach ich die Lehre ab und ging nochmals zur Schule. Nebenher arbeitete ich als Taxifahrer und an den Wochenenden an einer Tankstelle. So kam ich jedes Jahr meinem Traum etwas näher. Nachdem ich die Schule mit Erfolg abgeschlossen hatte, beschloss ich mir die Welt an zuschauen bevor ich mich in Australien in die Erde verkrieche. Also bin ich mal kurz durch Amerika gereist, ein sehr schönes Land, auch dort gibt es Opale. Dann bin ich nach Afrika, ein wirklich mystischer Kontinent. Auch in Asien, besuchte ich einige Länder, die auch ihre Reize hatten. Natürlich habe ich auch einiges von Europa gesehen. Zu Hause wieder angekommen, wandte ich mich aber wieder meinem "Projekt OPAL" zu. Zu meinem Glück, fand ich heraus, dass wir eine weitläufige Verwandtschaft haben, die im australischen Busch lebt. Verwandte im Busch zu haben ist seltener als ein Sechser im Lotto, da die Mehrzahl der Bevölkerung eher an den Küsten und in deren Städte leben. Voller Freude über diesen Zufall machte ich mich daran, den Kontakt aufzubauen. Lange musste ich auf eine Rückantwort nicht warten, die auch schon mit einer Einladung, nach Australien zu kommen, verbunden war. Endlich ging es los Mit Mitte Zwanzig wurde mein jahrelang gehegter Wunsch nach Australien zu reisen nun endlich wahr. In Adelaide angekommen, holte mich einer meiner Verwandten am Flughafen ab, um bald darauf mit dem Bus in Richtung Outback zu fahren. Nach einer langen aber interessanten Busreise kam ich zwei Tage später in Bourke an, ein kleines verschlafenes Nest mitten im australischen Busch. Zuerst heuerte ich als Schaffarmer an, um mein Budget aufzubessern. Ein extrem harter Job aber auch eine gute Vorbereitung auf meine zukünftigen Ziele. Da ich jedoch kein Schaffarmer werden wollte, sondern Opalschürfer, verließ ich nach fast einem Jahr die Farm, auf der ich einige interessante Leute kennen lernen durfte, mit denen ich es später noch zu tun haben würde. Zudem lag die Farm nicht so weit weg von den Opalfeldern White Cilff´s und Lightning Ridge, ich konnte mein Glück darüber kaum fassen. Es fühlte sich für mich wie ein Sechser mit Zusatzzahl an. Was konnte denn jetzt noch schief gehen. Ich hatte mich mit einem Typen namens "Catweasel" angefreundet, der hin und wieder Schafe scherte , um mit dem sauer verdienten Geld weiter nach Opale zu schürfen. Wir taten uns zusammen, und so begannen wir gemeinsam nach Opalen in Glengarry zu suchen. Der Grundstein war gelegt Knochenharte Arbeit bei extremsten Bedingungen, ich dachte mir, was reitet dich, dass du solche Strapazen erduldest. Schwerste Arbeit und keine Opale, das kann es doch nicht sein. Doch aufgegeben gilt nicht. Ich habe Jahrelang für diesen Traum in der Heimat gearbeitet, das Geld gespart, dem Vergnügen entsagt , um diesen, meinen Traum verwirklichen zu können. Mittlerweile lernte ich noch mehr interessante Leute kennen, darunter auch viele, die für mich wichtig wurden. Ich schürfte weiter hartnäckig nach Opalen, jedoch mit sehr mäßigem Erfolg. Meinem Enthusiasmus tat dies allerdings keinen Abbruch, was auch den anderen Kollegen auffiel, so dass mir ein Angebot unterbreitet wurde, nämlich das Schleifen von Opalen zu lernen. Gerne sagte ich zu, denn wenn ich schon keine Opale fand, so konnte ich mich wenigstens an den Opalen der Anderen erfreuen. Durch den neuen Job als Schleifer lernte ich noch andere Opalschürfer kennen. Einer von Ihnen war Keith Smith, der mir anbot mit ihm und anderen Gleichgesinnten zusammenzuarbeiten. Ich hatte ein sehr gutes Gefühl dabei, denn auf diesen Weg hatte ich endlich die Möglichkeit meine eigenen Opale zu finden. Also sagte ich sofort zu. Am Anfang unserer Zusammenarbeit im Sheepyard fanden wir zwar jede Menge Fossilen, jedoch ohne Opaleinschlüsse. Obwohl wir wenig erfolgreich waren, verlor ich zu keiner Zeit meinen Optimismus, damit steckte ich auch die anderen an, weiter zu machen. Endlich wendete sich das Blatt, und wir wurden fündig. Richtig schöne, farbenprächtige Opale. Wow, das war ein tolles Gefühl. Wir gründeten eine Gesellschaft, die sich GEM-OPALS-AUSTRALIA nannte. Die Ereignisse überschlugen sich, die Opalfunde waren so enorm viel, dass wir direkt an Großhandelsfirmen verkauften. So stellte ich mir allerdings mein Engagement nicht vor. Es wurde alles zu groß, zu unpersönlich, nur auf schnelles Geld und nicht in die Zukunft geschaut. Doch das wollte ich so nicht, ich stieg aus und gründete 1996 meine eigene Firma OPAL Direkt Ich schürfte nur noch mit einem Partner, ich schliff die Opale selbst und verkaufte sie überwiegend an Einzelhändler auf Messen in Australien und manchmal auch an Touristen. Mit der Zeit wurde es mir etwas zu langweilig, ich wollte ja die Leidenschaft mit sehr vielen Menschen teilen. So entschloss ich mich, gegen Ende 1998 wieder in die Heimat zurückzukehren, um hier die Opale direkt an die Opalliebhaber weiter zu geben. Ich habe mir eine eigene Schleifwerkstatt eingerichtet in der ich bis dato mehr als 100.000 Opale geschliffen habe. Nun möchte ich mein Wissen und Können weiter vermitteln, indem ich auch Schleifkurse anbiete, diverse Workshops auf Messen veranstalte und gerne Auskünfte über den schönsten Stein auf dieser Erde gebe. Jedes Jahr bin ich in Australien, um alte Freunde zu besuchen, aber auch um nach Rohsteine zu schürfen, die in Fässern gepackt nach Deutschland verschifft werden. Viele Freunde und Bekannte sagen: "Du hast es schön, du kannst deinen Traum leben". Da kann ich nur sagen, sie haben alle Recht, doch würde jeder diesen hohen Preis bezahlen wollen? Heute kann ich sagen, dass ich sehr, sehr viel Glück hatte, dass es mir gegönnt war, diesen Weg zu gehen und ich mich im Opalgeschäft etablieren konnte. Allerdings gibt es auch Schattenseiten. Meine Knie, Arme und Bandscheiben sind im Laufe der Zeit durch die harte körperliche Arbeit ziemlich angeschlagen. Sicherlich ist es einfacher kurz nach Australien zu fliegen, dort mal schnell ein paar Opale zu kaufen und sie hier wieder weiter zu verkaufen, was die meisten meiner Kollegen ja auch machen. Doch erst das Suchen und Finden ist das absolut Schönste, dieses Glück erfährt man aber erst, wenn man sich selbst auf den Weg macht, harte Arbeit und Entbehrungen auf sich nimmt, um am Ende des Tages sagen zu können: Es hat sich gelohnt. Ich möchte mich auch hier nochmals ganz herzlich bei den vielen Menschen bedanken, die mich auf diesem Opalweg begleitet und unterstützt haben. |